Die gute Nachricht ist: Wir dürfen und sollen. Wie mir CBD half, zu mehr Ruhe in mir zu finden.
Kennt ihr das Gefühl, perfekt sein zu müssen? Perfekt als Mutter, perfekt im Job, perfekt als Liebhaberin, perfekt als Schwester, perfekt als Tochter, perfekt als Freundin, sogar perfekt als Exfreundin … Die Frage ist: Ist das eigentlich auch perfekt für mich?
Die letzten Wochen haben mich – und das gebe ich ungern zu, denn ich selbst bin meine größte Kritikerin – an den Rand meiner Kräfte gebracht: mental, seelisch, aber vor allem körperlich. Wie so viele in meiner Generation habe ich das Gefühl, unzerstörbar zu sein. Ach, das geht schon noch. Nein-sagen ist keine Option. Geht nicht, gibt’s nicht – das ist die Devise. Und ja, ich bin damit bisher gut gefahren, immer an der virtuellen Klippe, die ich unbewusst immer heraufbeschwöre. Erst der Nervenkitzel lässt mich zu Höchstleistungen auflaufen, im Stress werde ich so richtig produktiv. Kennt ihr dieses Gefühl? Es ist wie ein Rausch: dieser Flow, in dem wir scheinbar alles schaffen können…
Wenn du hoch hinaus willst, rechne damit, tief zu fallen.
Der Sprung in die Selbstständigkeit
Genauso fühlte ich mich, als ich mit März diesen Jahres mit Elan und Zuversicht in die Selbstständigkeit ging. Der erste Lockdown traf mich genau zu Beginn meiner neuen beruflichen Herausforderung. Jetzt hieß es tatsächlich jonglieren – im Privaten wie Beruflichen. Mein Sohn, damals gerade Ende fünf, musste betreut werden, meine Kundinnen und Kunden davon überzeugt, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten. Der Mann, den ich damals für mich gewinnen wollte, blieb dabei natürlich gänzlich auf der Strecke. Eine Enttäuschung, die ich bis heute nicht ganz überwunden, die mich damals gepaart mit der Einsamkeit, die da über mich hereinbrach, in eine leichte Depression stürzte. Das Gefühl des Versagens schwebte über mir wie das Schwert des Damokles – bereit, zuzuschlagen…
Was geschah also: schlaflose Nächte, Unruhezustände, die sich von Herzrasen über Schweißausbrüche bemerkbar machten. Ein Drehen im Gedankenkreis… ähnlich dem Gefühl, wie ich es genau ein Jahr davor nach einer schlimmen Trennung hatte, die mir den Boden unter den Füßen wegzog. CBD war mir in beiden Situationen ein treuer Begleiter, der mich beruhigte nicht vollends durchdrehen ließ. Denn immerhin musste ich weiter funktionieren – als Mutter, als Führungskraft, als Teil dieser Gesellschaft. Denn das ist der Anspruch, den ich an mich selbst habe.
Oftmals müssen wir aus tiefstem Herzen weinen, um wieder lachen zu können.
Im April fasste ich dann einen Entschluss: Ich trage das Ganze nicht mehr mit mir alleine aus – ich suche mir Hilfe, im Freundes- und Vertrautenkreis, aber auch extern. Meine Gefühle offen auszusprechen, zu reflektieren und zu hinterfragen, half mir, diese überhaupt zu spüren. Ich habe erst diesen Herbst zum ersten Mal so richtig geweint. Und das war heilsam. Diese Trauer, die ich über die Jahre so gut hinter allen möglichen Schutzmauern vergraben habe, hat sich den Weg an die Oberfläche gebahnt. Ein Schritt in Richtung Heilung? Vielleicht, aber mit Sicherheit nur einer von vielen.
Dieser zweite Lockdown gestaltet sich für mich seelisch nicht mehr so dramatisch wie der erste. Ich habe in den letzten Monaten gelernt, meine Einsamkeit in den Griff zu bekommen, schätze diese sogar in vielen Momenten. Ich habe gelernt, in mich hineinzuhören, in manchen Situationen nein zu sagen, die sich nicht gut anfühlen. Nicht in allen, versteht sich – das ist ein Weg, der niemals endet, den zu gehen ich aber vollends bereit bin.
Jahres- aber nicht lebensmüde.
Genau deshalb hat mich der körperliche Einbruch, den ich vor einer Woche erlebte, überrascht. Eine Blasenentzündung zwang mich zur Einnahme eines Antibiotikums, weil ein paar Tage ausfallen geht natürlich nicht. Das Antibiotikum griff nicht nur meinen Magen an, sondern auch den restlichen körperlichen und mentalen Zustand. Es folgten Unterleibsschmerzen, heftige Zwischenblutungen und eine Müdigkeit, die ich so von mir nicht kannte und auch nicht zulassen wollte. Verständlich auch, dass mein Sohn diese so gar nicht verstand und vollends ignorierte…
Du kannst deinen Verstand ignorieren, dein Körper wird dir dennoch die Wahrheit sagen.
Gehe ich nun in mich, versuche ich, diese Müdigkeit in mir zu deuten, was hat sie zu bedeuten? Ich bin müde, um jemanden zu kämpfen, der mich nicht wertschätzt, obwohl ich genau das verdient habe. Ich bin müde, mich für alles verantwortlich zu fühlen, obwohl es nicht in meiner Verantwortung liegt. Ich bin müde, um jeden Preis zu gefallen, obwohl ich doch gut bin, wie ich bin. Ich bin müde, laut sein zu müssen, um gesehen zu werden, obwohl ich doch sichtbarer bin als je zuvor. Ich bin müde, perfekt für jeden und vor allem mich selbst zu sein.
Im Grunde bin ich müde, nicht müde sein zu dürfen. Und dieses Jahr hat uns definitiv alle müde gemacht.
Lassen wir diese Müdigkeit zu! Gönnen wir uns Entspannung von der Anspannung! Denn perfekt ist gerade, nicht perfekt zu sein. Meine Sveta ist mir dabei immer eine gute – tatsächlich nahezu perfekte – Freundin. #staycalm #thinkpositive
Eure Kathi von Sveta.